Der Familienname "Ribbrock"



Waltrop-Holthausen
anno 1959

Ribbrock - Waltrop
 

 

Chronik des Familiennamens


Die folgende Aufstellung umfasst den derzeitigen Stand einer noch bescheidenen Namens- bzw. Familienchronik. Die aufgeführten Daten wurden bis zum heutigen Zeitpunkt lediglich zusammengetragen. Eine detaillierte Prüfung dieser Angaben bzw. eine entsprechende tiefergehende Recherche muss in Zukunft noch erfolgen.
Der Anstoß zu diesem ersten Versuch einer Namenschronik wurde am 14. März 1996 - dem sechzigsten Geburtstag von Wilhelm Ribbrock - durch seinen Bruder und meinen Onkel Franz-Josef Ribbrock gegeben. Ihm an dieser Stelle einen "herzlichen Dank" für diese Anregung.


Zeitliche Chronik:

Um 1259 Hof Ribbrock in Holthausen
Der Ritter Ludwig von Waltrope verzichtete auf das Eigentumsrecht an den Horigen Herborg Reddebrücke.

Um 1300 gehörte der Hof Ridbrücke zum Stift Flasheim. (Heimatbuch des Amtes Waltrop,1. Auflage 1974, Seite 83)

1379
Hof Ribbrock in Waltrop
Nach einem Regest bekundet im Jahre 1379. Arnoldus dictus de Dungenden das Gut Ridbruke in Pfarrei Waltrope dem Kloster Flarsem (Flaesheim). Ringelingtorpe et Johanne dicto vach presidentibus sede in loco qui dicitur ad lapides juscta hülslo. Esch, VZS 37/38 (nach Archiv Arenberg)

1520
Im Jahre 1520 vergleicht sich "Wilbreet von Dinklage, Commander St. Johanns Orden zu Horst mit Jaspar von Fridag, wegen Grütinks Hof (Gt. das grote Ritbroick)". (Heimatbuch des Amtes Waltrop,1. Auflage 1974, Seite 62)

13. August 1783
Der Glockenguß auf dem Stutenteich.
Der entsprechende Contract wurde am 13.08.1783 von 80 Personen, fast allen Oberhäuptern der Bevölkerung des Dorfes Waltrop unterzeichnet. Darunter befand sich auch Boelmann Namens Grüting und Ribbrock. (Heimatbuch des Amtes Waltrop, l. Auflage 1974, Seite 220)

6. November 1783
Zusatzvertrag zum Glockenguß. Mitunterzeichner Boelmann, Ribbrock. (Heimatbuch des Amtes Waltrop,1. Auflage 1974, Seite 220)

1857
Waltrop erhält eine eigene Verwaltung. ... Das Verwaltungsgebäude befand sich zwischen Ribbrock und "Tempel" an der Ostseite des Kirchplatzes. (Heimatbuch des Amtes Waltrop,1. Auflage 1974, Seite 158)


Namensnennungen:

Folgende Namensbezeichnungen bzw. Ableitungen des heutigen Familiennamens Ribbrock sind bekannt bzw. zu prüfen:

1259 Reddebrücke (Heimatbuch, Seite 83)
1300 Hof Ridbrücke (Heimatbuch, Seite 83)
1379 Gut Ridbruke (Archiv Arenberg)
1520 Gt. das grote Ritbroick (Heimatbuch, Seite 62)
ca. 1700 Riethbrock (Heimatbuch, Seite 76)
bis ca.1800 Ribbrauck (Familienstammbücher, Kirchenbücher)
ab 1809 Ribbrock (vormals Ribbrauck-Althauss, Kirchenbuch)

Neben dem, in seinen Ursprüngen in Waltrop liegenden Namen Ribbrock, ist der Name Ribbrock an einer weiteren Stelle anzutreffen. Dieses im Bereich der Stadt "Wachtendonk". Laut Aussagen eines dortigen Heimatforschers (H. Josef Jennen) handelt es sich dort jedoch nur um einen entsprechenden Ortsnamen bzw. eine Ortsbezeichnung. Der Name Ribbrock ist in Wachtendonk als Familienname nicht bekannt. Ein Ribbrockerhof in Wachtendonk ist um 1880 abgerissen worden.
Heute gibt es in Wachtendonk noch folgende Bezeichnungen: Ribbrockerweg (Straßenbezeichnung), Ribbroeck (als Bauernschaft) und Ribbrocker (gleiche Bauernschaft wie Ribbroeck).


Namensdeutung:

Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei dem Namen Ribbrock in seinen Ursprüngen um einen Örtlichkeitsnamen bzw. um einen Ortsnamen. Eine Interpretation auf den Familiennamen übertragen könnte bedeuten:

"Die in dem Schilfland - Sumpfland wohnenden" oder "Die im sumpfigen Gelände wohnenden".

Im weiteren sind entsprechenden Quellen für eine Namensinterpretation aufgeführt:

Heimatbuch des Amtes Waltrop, I. Auflage 1974, Seite I 1

"Die germanische Landschaft wird von Tacitus als arm und rau geschildert: große, furchterregende Wälder und Sümpfe. Das Wald und Sumpf unser Heimatgebiet charakterisierten, beweisen die Orts- und Familiennamen wie Waltrop, Holthausen, Loh, Eickel, Hüls und Zusammensetzungen mit Brauk - Bruch - Brock usw."

Der Große Duden - Rechtschreibung

Ried: Schilf, Röhricht
Bruch: Sumpfland

Deutsches Namenslexikon, Hans Bahlow, ISBN 3-518-36565-7

Seite 17:
Herkunftsnamen, eine Würdigung ihrer landschaftlichen Mannigfaltigkeit und Bildungsweise. ... Flur- und Ortsnamen bleiben unverändert, z. T. mundartlich verschliffen, wie westfäl. trop, trup für torp (Ribbentrop) ....
Seite 76:
Brock- s. Brook: westfäl. auch Bräuker, sowie im Brook, im Brauk u. ä. meinen alle Siedler im Bruchgelände.
Seite 424:
Rieckhof(f): westf. Hofname; schwerlich reicher Hof, sondern wie Diekhoff auf die Lage bezüglich; rik meint Sumpfwasser, wie Rickbruch usw.
Seite 426:
Riephoft: ndd.-westf. Hofname wie Rieckhof usw.; rip meint Sumpf-(gras)
Ries: dürfte wie Riesland das Sumpfwort ris enthalten
Riet(h): öfter Örtlichkeitsname oder Ortsname. Dazu auch ndd. Rietbrock usw.
Seite 597:
Riekenbrauk (Westf): wie Rickbrock ein Örtlichkeitsname